Hello Friends,
was machen wir hier eigentlich? Einen Newsletter, der vierteljährlich erscheint, also gar keinen wahnsinnig großen Newswert haben kann. Bisher jedesmal über Rapmusik, was gar nicht so geplant war, weil es schon zigtausend Newsletter gibt, die sich ebenfalls mit Rapmusik beschäftigen und sogar so oft herauskommen, dass man sie zwischendurch nicht wieder vergisst. Streng genommen ergibt all caps also überhaupt keinen Sinn. Gerade deshalb hat es Spaß gemacht, im Lauf des Jahres viermal aus dem Dayjob-Hamsterrad aus- und in ein anderes, etwas weniger schnelles Hamsterrad einzusteigen.
Was aber machen wir hier wirklich? Schreiben über Rap? Darum geht es in der neuen Ausgabe dieses Newsletters. Rebecca Baden beschäftigt sich in ihrem Gastbeitrag mit der Frage, ob es Hip-Hop-Journalismus geben kann, der nicht in szenenaher Ehrfurcht oder szeneferner Feuilleton-Faszination erstarrt. Eine Form der Berichterstattung, die ihre eigene Sprechposition thematisiert, ohne ihren Gegenstand zu fetischisieren. Ihr kennt Rebeccas Texte von Zeit online, Vice oder aus dem Stern. Zu ihrem all-caps-Debüt geht es hier entlang. Thx Rebecca!
Mein eigener Beitrag ist diesmal als ergänzender Praxisbericht gedacht. Im Sommer 2014 habe ich den Rapper Action Bronson interviewt und dabei ein Paradebeispiel jener kulturellen Überbrückungsprobleme produziert, von denen Rebecca in ihrem Artikel schreibt. An die meisten Details der Begegnung erinnere ich mich heute noch, als hätte sie erst gestern stattgefunden. Vielleicht, weil es schlimm war, vielleicht aber auch, weil es lehrreich war. Was damals schief gelaufen ist, könnt ihr jedenfalls hier nachlesen.
Damit beschließen wir das erste all-caps-Jahr. Danke noch einmal an Aida Baghernejad, Rollie Pemberton, Till Wilhelm und Rebecca Baden, die den Newsletter mit ihren Gastbeiträgen ermöglicht haben. Danke auch an alle, die ihn gelesen, geteilt, gefeiert und kritisiert haben. Außerdem, as always: R.I.P. MF Doom!
Alles Gute & Bis nächstes Jahr!
Daniel